Moorabbau im Loben

Eine Zusammenfassung von Herrn Klaus Rößler, Döllingen

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Klaus Rößler

Im Laufe von Jahrhunderten hat sich ca. 1 km nord-östlich der Gemeinde Döllingen am Rand des Niederlausitzer Naturparkes, ein umfangreiches Moorgebiet entwickelt, als ein Teil des bekannten „Loben“ zwischen Döllingen, Hohenleipisch und Gorden.
Hierbei handelt es sich um ein Niederungs- oder Wiesenmoor. Das heißt durch hohen Grundwasserstand auf undurchlässigen Untergrund, haben sich durch Versandung von See- und Teichflächen diese Moore und Torfflächen im oberen Bereich gebildet.
Bis zum 1. Weltkrieg wurden die Torfe noch von Bauern „gestochen“, d.h. Rechtecke mit speziellen Geräten gewonnen, getrocknet und als Brennstoff verwendet.
Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte man die Heilkraft der tiefergelegenen Schichten im Moor durch Anreicherung mit Wasser oder Mineralwasser bei Rheumatismus und auch Frauenleiden. So entstanden in unserer Gegend die Moorbäder wie Bad Liebenwerda, Bad Düben und Bad Schmiedeberg. Alle diese Bäder bezogen ihr Heilmoor aus dem Döllinger Moor.
Bis zum 2. Weltkrieg wurde das Moor in schwerer Handarbeit gewonnen. Erst danach wurde mit Baggern gearbeitet. Gleichzeitig begann damit auch ein Raubbau an der Natur, da das Moor, nun ja leicht zu gewinnen, für Bodenverbesserungsmaßnahmen in der Landwirtschaft genutzt wurde. Diese endete erst mit dem Tag der „Wende“, aber der Natur wurde riesiger Schaden zugefügt. Heute sind ein Großteil des Moores offene See und Teichlandschaften, bewachsen mit Unmassen von Seerosen und Heimat einiger Schwäne, Enten, Blesshühnern und Kranichen. Besonders in der Blütezeit ( Juni- Juli) ein lohnendes Ausflugsziel. Es ist einfach ein fantastisches Bild für alle Naturfreunde, aber wir sollten nicht vergessen, dass es wieder Jahrhunderte dauern wird, bis sich die neue Moorlandschaft gebildet hat.
Heute wird wieder sehr sparsam mit dem Moor umgegangen und das entnommene Moor durch spezielle Aufarbeitung mehrmals für die Heilbäder verwendet.

Besucher sollten mit dem Auto bis Döllingen oder Hohenleipisch kommen und dann mit Fahrrad oder zu Fuß die Gegend erkunden. Die Einwohner werden Ihnen bestimmt gern den Weg erläutern.
Interessant sind auch Kremserfahrten, die man in Plessa (Herr Kamenz) und in Kahla (Herr Klare) buchen kann.